Erste Auflage: In der vergangenen Woche fand in Granada / Spanien zum ersten Mal überhaupt das „IIHF Women´s Goaltending Development Camp“ statt. Fünf Tage lang wurden 48 Mädchen aus 18 Ländern von insgesamt 16 Trainerinnen und Trainern auf und neben dem Eis angeleitet, motiviert und gepusht. Die Torhüterinnen, die dem Alter entsprechend in vier Gruppen (U18 und Seniorinnen) eingeteilt wurden, hatten pro Team einen für sie zuständigen Mentor: Florence Schelling (Schweiz), Zuzana Tomcikova (Slowakei), Brianne McLaughlin (USA) oder Versa Vita (Finnland).
Neben Warm-Up und Cool-Down sowie den zwei Eiseinheiten und Athletiksessions am Tag standen außerdem Videobesprechungen und Unterrichtsstunden über Themen wie Ernährung, Anti-Doping oder Sportartikel auf dem Plan. Bei der Organisation und Umsetzung vor Ort zeigte sich vor allem Joe Johnston von Hockey Canada federführend. Für sein Engagement auf und neben dem Eis erhielt er von den Teilnehmerinnen großes Lob. „Joe hat wirklich tolle Arbeit geleistet, er hat sich viel Zeit für die Torhüterinnen genommen, sei es auf dem Eis in technischen Belangen oder im Anschluss mit Videozusammenschnitten des eigenen Trainings“, so die 19-jährige Sandra Abstreiter, die als eine von drei Deutschen teilnehmen durfte. „Aber auch die anderen Trainerinnen, Trainer und Mentoren waren super. Es ist natürlich besonders cool, wenn dann auf dem Eis eine Olympionikin vor dir steht und erklärt was du in bestimmten Situationen am besten machen sollst.“ Neben ihr nahmen außerdem noch die Deutschen Frederike Trosdorff und Lilly Uhrmann in Spanien am Camp teil.
All zu viel Zeit für ein buntes Rahmenprogramm blieb neben den Trainingseinheiten zwar nicht, trotzdem organisierte die IIHF nach der offiziellen Eröffnung am ersten Tag aber gleich noch eine Bustour durch Granadas Altstadt, sodass die Atmosphäre trotz der intensiven Einheiten von Beginn an locker und entspannt war. Insgesamt fällt das Fazit nach den fünf Tagen in Spanien aus Sicht der deutschen Teilnehmerinnen sehr positiv aus: „Wir haben wirklich viel aus der Zeit hier mitnehmen können und es war eine super Erfahrung teilnehmen zu dürfen“, resultiert die gebürtige Erdingerin Abstreiter.
Auch Frauen-Bundestrainer Benjamin Hinterstocker sieht das neu ins Leben gerufene Format der Torhüter-Schule als positiv an: „Es ist super, dass die IIHF es realisieren konnte, nach dem erfolgreichen Konzept der IIHF Development Camps nun auch ein Torhüter-Camp ins Leben zu rufen. Zudem zeigt es den Stellenwert und die Energie, welche die IIHF in das Frauen-Eishockey investiert.“