Beim 4:3-Erfolg in Riga gegen Lettland trafen Noebels, Gogulla, Macek und Danner für die deutsche Auswahl
Die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft hat im Rahmen der Euro Hockey Challenge ihren ersten Sieg auf fremdem Eis gefeiert. Gegen Lettland gewann das Team von Bundestrainer Marco Sturm am Freitagabend vor 4.744 Zuschauern in Riga mit 4:3 (2:0, 2:1, 0:2) und zeigte beim Saisondebüt von NHL-Star Leon Draisaitl besonders in der Offensive eine überzeugende Leistung. Draisaitl führte sich mit einem Assist gleich prächtig ein.
Die deutsche Auswahl, bei der Verteidiger Sinan Akdag sein 50. Länderspiel absolvierte, lieferte besonders in der Offensive ein starkes erstes Drittel ab. Leo Pföderl, Philip Gogulla und Marcel Noebels boten sich in den ersten 20 Minuten ebenso beste Chancen wie Felix Schütz, der bei einem Alleingang nur knapp scheiterte. Noebels war es auch, der die Gäste in Führung schoss. Einen mustergültigen Pass von Draisaitl in den Slot versenkte der Berliner cool.
Nur 31 Sekunden später gelang Deutschland der Doppelschlag durch Gogulla, der in der Zone der Hausherren einfach mal abzog und dem ehemaligen Duisburger im lettischen Kasten Edgars Masalkis, keine Chance ließ. Auf der Gegenseite parierte Timo Pielmeier zwei Mal stark gegen Kaspars Saulietis.
Im Mittelabschnitt schloss die Nationalmannschaft nahtlos an das erste Drittel an. Auch der Gegentreffer von Gunars Skvorcovs ließ die Gäste nicht aus der Fassung bringen. Im Gegenteil: Beim dritten deutschen Treffer ging’s flott: Gogulla mit einem schnellen Pass auf Felix Schütz, der die Scheibe für Brooks Macek liegen ließ – der Iserlohner vollendete per Schlagschuss flach ins Eck.
Offenbar hatte die Mannschaft von Marco Sturm an Doppelschlägen Gefallen gefunden. Nur 76 Sekunden danach jubelten das deutsche Team erneut. Nico Krämmer schaltete bei einem Abwehrfehler der Hausherren am schnellsten, legte quer auf Simon Danner, der Masalskis zum vierten Mal bezwingen konnte.
Im Schlussdurchgang wurde Pielmeier gleich zu Beginn mehrfach gefordert, hielt seinen Kasten allerdings sauber. Pföderl und Draisaitl hatten das fünfte Tor auf dem Schläger, scheiterten jedoch knapp. Lettland kämpfte sich zum Ende der Partie auf einen Treffer heran, doch der erste Erfolg auf fremden Eis geriet nicht mehr in Gefahr.
Bereits morgen geht es um 16 Uhr (live auf SPORT1) erneut gegen Lettland. Dann wird Sturm absprachegemäß einen anderen Kader aufbieten und die diesmal nicht nominierten Akteure einsetzen.
Bundestrainer Marco Sturm: „Ich bin der Meinung, dass wir insgesamt eine gute Partie abgeliefert haben. Wir waren nach dem zweiten Abschnitt 4:1 vorn, haben die Letten dann aber leider noch einmal rankommen lassen, so dass das Ergebnis knapp ausgefallen ist. Der zweite Vergleich dürfte ähnlich eng werden. Wir werden ein paar Positionen verändern.“
Leon Draisaitl (Edmonton Oilers): „Wir haben größtenteils gut gespielt, am Ende wurde es leider noch etwas eng. Es war insgesamt aber ein verdienter Sieg, über den ich mich freue, Natürlich können wir auch noch ein paar Dinge besser machen. Für mich persönlich war der Start ganz okay. Ich brauche natürlich noch ein wenig, aber das kommt mit zunehmender Spielpraxis.“
Torsten Ankert (Kölner Haie): „Die ersten Minuten der Partie haben wir uns schwer getan, dann haben wir das Spiel aber übernommen und verdient geführt. Der Start ins zweite Drittel war gut. Wir hatten dann nach dem Gegentor eine kurze Schwächephase, aber sind dann mit zwei Toren zurückgekommen. Dann konnten wir das Match souverän runter spielen. Mit Ausnahme der beiden letzten Tore natürlich.“
Deutschland: Pielmeier (Niederberger) – M. Müller, Ankert; Gogulla, Schütz, Macek – Braun, Akdag; Noebels, Draisaitl, Pföderl – N. Goc, Reul; Ullmann, Hager, Flaake – Brückner, Kohl; Krämmer, Danner, Kink.
Tore: 0:1 Marcel Noebels (1:53), 0:2 Philip Gogulla (18:24), 1:2 Gunars Skvorcovs (29:37/PP1), 1:3 Brooks Macek (34:08), 1:4 Simon Danner (35:23), 2:4 Rodrigo Abols (54:50), 3:4 Andris Zerins (59:52/EA)
Strafminuten: Lettland 6 – Deutschland 6
Zuschauer: 4.744