Sport-in-Augsburg.de

DCup: Alles auf Anfang

Mit Bundestrainer Marco Sturm startet die Nationalmannschaft in eine neue Ära

Nun geht es so richtig los für Marco Sturm: Mit dem Deutschland Cup steht die erste Bewährungsprobe für den neuen Nationaltrainer auf dem Programm. Sein Debüt am heutigen Freitag (19.30 Uhr, live bei SPORT1) wird mit Spannung erwartet. „Die Jungs haben sehr gut trainiert, jeder war mit großem Engagement dabei, ich bin sehr zufrieden“, bilanzierte Sturm die Eindrücke der Trainingswoche.

Bekannte Gesichter statt vieler neuer Namen – so präsentiert sich der deutsche Kader ab heute für den Deutschland Cup 2015. Da es im Februar 2016 im Gegensatz zu den Vorjahren kein weiteres Turnier geben wird, blieb Bundestrainer Marco Sturm gar nicht viel übrig, als auf bewährtes zu setzen und den Deutschland Cup nicht zu einem Experimentierfeld zu machen.

Mit dem Iserlohner Deutsch-Kanadier Brooks Macek steht nur ein Neuling im Aufgebot. Bei Macek hofft man auf einen ähnlichen Erfolg wie im Vorjahr mit Brent Raedeke. Der damalige Iserlohner und jetzige Mannheimer (derzeit verletzt) erspielte sich am Ende in seinem ersten Jahr im Nationaltrikot sogar einen Platz im WM-Kader.

Von jenem Kader hat Sturm insgesamt zwölf Spieler für das Turnier in Augsburg nominiert. Dazu kommen zahlreiche Rückkehrer. So sind Sinan Akdag und Felix Schütz nach ihren verletzungsbedingten Absagen für die WM 2015 wieder mit dabei. Beide Akteure verfügen auch bereits über WM-Erfahrung. Zudem kehrt David Wolf nach zwei Jahren und seinem Nordamerika-Aufenthalt wieder in den Kreis des DEB-Teams zurück. Ebenso sein Hamburger Teamkollege Marcel Müller.

Trotz aller durchaus vorhandenen Routine setzt Sturm aber auch auf den einen oder anderen jungen Akteur. Mit Jonas Müller (19, jüngster Spieler im Aufgebot), Dominik Kahun (20) , Mathias Niederberger (22), Leo Pföderl (22), Sebastian Uvira (22) und Yasin Ehliz (22) stehen nämlich auch sechs U23-Akteure im Kader, wobei der Nürnberger Ehliz aber bereits über die Erfahrung von zwei Weltmeisterschaften verfügt. Auch Jerome Flaake (25) oder der letztjährige WM-Debütant Nicolas Krämmer (23) sind noch der jüngeren und unerfahrenen Fraktion zuzurechnen.

Der Kampf um die Plätze für die WM im russischen St. Petersburg beginnt jedenfalls bereits in Augsburg. Denn nimmt man die Nordamerika-Legionäre und zahlreiche jetzt oder vor kurzem noch verletzte Spieler wie Justin Krueger, Denis Reul, Frank Hördler, Danny aus den Birken, Marcus Kink oder Frank Mauer hinzu, die beim Deutschland Cup fehlen, dann gibt es nämlich durchaus einen ordentlichen Pool, aus dem Sturm auswählen kann.

Zwei Fragen dürften bei den ersten Auftritten des „neuen“ Nationalteams am spannendsten sein: Wer kristallisiert sich in Überzahl als Blueliner heraus? An einem solchen Spielertyp  fehlt es – mit Ausnahme der häufig nicht verfügbaren Nordamerika-Legionäre – seit Jahren. Von ihrem Potenzial her könnten Akteure wie Daryl Boyle, Sinan Akdag, Moritz Müller, Stephan Daschner oder Bernhard Ebner diese Rolle übernehmen. Wirklich dauerhaft gelungen ist dies auf internationalem Level zuletzt aber keinem. Und: Wer sorgt im Angriff nach dem Rücktritt von Michael Wolf für die Tore?

Wolf war bei der letzten WM noch einmal deutscher Top-Scorer. Außer ihm und dem nach Nordamerika abgewanderten Matthias Plachta traf nur Patrick Reimer bei den Titelkämpfen in Tschechien mehr als einmal. Diese Lücke muss nun gefüllt werden. Auch hier gibt es im Angriff zwar einige interessante Spieler mit Potenzial, doch muss dieses auf internationaler Ebene auch erst einmal dauerhaft abgerufen werden.